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Analyse: Schwupps bist du liquidiert

Analyse: Der Blick in die Glaskugel

Seit dreieinhalb Jahren beschäftige ich mich jetzt mit Kryptowährungen und habe in dieser Zeit bestimmt hunderte Analysen zu unzähligen Währungen und Tokens gelesen. Dabei ist in mir mehr und mehr die Erkenntnis gereift, dass Kursvorhersagen nahezu unmöglich sind und mehr einem Blick in die Glaskugel gleichen als dass sie Ergebnis besonderer analytischer Fähigkeiten sind. Und momentan haben Kryptoanalysten gerade wieder Hochkonjunktur. Doch Vorsicht ist angebracht.

Der Zufall hat kein Gedächtnis

Kennt Ihr das? Ihr sitzt am Roulettetisch und setzt immer wieder abwechselnd auf Rot oder Schwarz. Kommt zwei Mal hintereinander Rot, dann verdoppelt Ihr Euren Einsatz und setzt auf Schwarz. Kommt wieder Rot, verdoppelt Ihr nochmal und setzt wieder auf Schwarz. So könnt Ihr Eure Verluste strategisch klug ausgleichen und immer noch einen kleinen Gewinn mitnehmen. Schließlich steigt mit jedem Rot die Wahrscheinlichkeit, dass die Kugel als nächstes auf eine schwarze Zahl fällt. Jedenfalls glauben das Viele. Wenn es so einfach wäre, dann wären viele von uns schon mehrfache Millionäre. Doch der Zufall hat kein Gedächtnis. Beim Münzwurf zeigt die Oberseite Kopf oder Zahl. Selbst wenn die Münze zehn Mal hintereinander Kopf zeigt, liegt die Wahrscheinlichkeit beim elften Wurf wieder nur bei 50 Prozent, dass sie dieses Mal Zahl zeigt. Und viele vergessen beim Roulettespiel die grüne Null.

Schwupps ist man liquidiert

Kryptowährungen sind hoch volatil und manch einer der blutjungen Neueinsteiger hat sich beim Traden schon gewaltig “verhebelt”. In den sozialen Netzwerken liest man immer nur von Erfolgsgeschichten. Zu peinlich ist es, zugeben zu müssen, dass es beim ein oder anderen Mal richtig teuer war. Besonders wenn der vermeintlich “kleine” Hebel von 5 und die fette Margin beim Kurssturz in die Tiefe die Liquidierung am Ende doch nicht verhindern konnte. Wie konnte das passieren? Doch davon lese ich wenig im Netz. Die Wahrscheinlichkeit, liquidiert zu werden und dabei einen richtig fetten Verlust einzufahren, gab es in der Vergangenheit schon reichlich. Schwupps ist man liquidiert.

Hinterher ist man immer schlauer

Formationen, also bestimmte Konstellationen im Kursverlauf werden deshalb so genannt, weil sich die Muster gleichen bzw. wiederholen. Erkennbar sind Muster aber meist erst hinterher, und die selbsternannten Analysten erläutern in ihren Artikeln und ihren Youtube-Kanälen wortreich und ausufernd den Verlauf, der logischerweise nur so und nicht anders kommen MUSSTE. Manchmal wünschte ich mir von diesen Menschen, dass sie ihre Erläuterungen und logischen Erklärungen VOR dem scheinbar eindeutigen Kursereignis kundtun würden, aber dahingehend ist es erstaunlich ruhig in der Kryptowelt. Hinterher ist man eben immer schlauer, und mit ihren Youtube-Videos sind sie wahrscheinlich erfolgreicher als mit ihren Trades.

Logische Kursverläufe

Analysten nehmen für sich oft in Anspruch, aus der Nachbetrachtung einer Kursentwicklung eine Prognose für die Zukunft abgeben zu können. Bei genauer Betrachtung lässt sich daraus jedes Mal ableiten, dass es so oder so kommen kann. Es kann also entweder rauf oder runter gehen. Zahlreiche Parameter, die natürlich ebenfalls stark volatil sind, stützen die Argumentation möglicher Kursverläufe in die eine oder andere Richtung. Festlegen will sich keiner aber hinterher hat man zu 100% Recht gehabt und alles ist ganz logisch.

Gier frisst Hirn

Einer der größten Tradingfehler, wenn nicht DER größte Fehler, den auch ich in meinen ersten Anfängen beim Traden begangen habe ist schnell auf den Punkt gebracht: “Gier frisst Hirn!” Übersetzt heißt das in etwa so viel wie: “Emotionen wirken stärker als der Verstand” – etwas sachlicher formuliert. Wer das nicht in den Griff bekommt, sollte besser “HODLEN” statt traden und wird unterm Strich damit bestimmt erfolgreicher sein. Ansonsten braucht´s gute Nerven am Kryptomarkt, und Eines ist sicher:  Der Markt hat immer Recht.

Wie hältst du´s mit der Analyse?

Das ist die Gretchenfrage, die ich mir jedes Mal stelle, wenn ich in höchst volatilen Marktlagen und enger werdender Margin nach Lösungen suche. Analysen haben mir bislang nur insoweit “geholfen” als dass ich den Kursverlauf bis zum jetzigen Zeitpunkt plausibel nachvollziehen kann. Aber das menschliche Gehirn sucht ja immer nach einer passenden Erklärung für unerwartete Entwicklungen. Ich tendiere mehr und mehr zum “HODLEN” – also zum Halten einiger wenigen Kryptos. Gewinne und Verluste hielten sich in der Vergangenheit bei meinen Trades in etwa die Waage. Von dem großen Bullrun Ende 2020 konnte ich gut profitieren. Aber in einem Bullenmarkt erfolgreich zu handeln, ist ja auch nicht besonders schwer. Insgesamt betrachtet, birgt der Markt langfristig ein großes Potential. Schwankungen sind da bei einem jungen Markt ganz normal. Auf Analysen, die Kursentwicklungen voraussagen wollen, verzichte ich, weil sie am Ende eh nur Wahrscheinlichkeiten gegeneinander abwägen. Vielleicht hat die eine oder andere Berechnungsmethode Vorteile gegenüber der anderen, aber eben auch nur vielleicht.

Fazit

Die Dinge zu analysieren ist grundsätzlich nicht verkehrt und viele Dinge ergeben tatsächlich Muster, die so oder in ähnlicher Form wiederkehren. In wieweit daraus eine Aussage für die Zukunft abzuleiten ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Mich persönlich haben Analysen in den letzten 3 Jahren nicht signifikant weiter gebracht. Vielleicht bin ich aber auch zu doof oder nicht diszipliniert genug. Deshalb kann ich darauf auch verzichten. Das Beispiel mit der Münze oder dem Roulettetisch waren mir Beispiel genug für mathematische Wahrscheinlichkeiten. Die Marktschwankungen sind meiner Meinung nach deutlich mehr von Emotionen der Käufer und Verkäufer beeinflusst als von Mathematik und die lässt sich bekanntlich noch schwieriger berechnen als mathematische Wahrscheinlichkeiten.

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Preisrisiko

Die Wechselkurse von Bitcoin und anderen Kryptowährungen sind sehr volatil, und hohe Preisschwankungen sind keine Seltenheit. Häufig variieren die Preise um 100% oder mehr an einem Tag. Diese Preisschwankungen erlauben hohe Profite, jedoch auch hohe Verluste.
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